Hubert Endhardt

Rieden am Forggensee, Kunsterzieher i.R., Kreisrat, stv. Landrat

„Wir brauchen einen öffentlichen Nahverkehr, der sich komplett neu orientiert: hin zu einem bedarfsgerechten flächendeckenden Angebot, das den Menschen erlaubt, auf ein eigenes Auto zu verzichten!“

1. Warum hast Du Dich für ein Engagement bei den Grünen entschieden?

Weil ich schon vor 26 Jahren bei meinem Eintritt gesehen habe, dass die Ziele der Grünen in ganz vielen Bereichen auch die meinen sind.

2. Was zeichnet Deiner Meinung nach die grüne Partei besonders aus?

Dass sie sich konsequent für eine lebenswerte Umwelt einsetzt und dafür ein breites Feld von Natur, über eine soziale Gesellschaft, grüne Energie, umweltfreundliche Mobilität, eine friedliche Politik aller Nationen und die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau voranbringt.

3. Welche (politische) Persönlichkeit bewunderst Du und warum?

Mahatma Gandhi, der für ein friedliches Zusammenleben der Religionen warb und mit seiner friedlichen Revolution die Weltgeschichte verändert hat und Barbara Lochbihler, die als Menschenrechtsaktivistin bei Amnesty Deutschland, über ihre Arbeit  als außen- und menschenrechtspolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, bis zu ihrer jetzigen Arbeit als Mitglied im UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen (CED) ihren Überzeugungen treu geblieben ist.

4. Was ist aus Deiner Sicht die größte Chance, die wir als Gesellschaft in den nächsten Jahren ergreifen müssen?

Die Gesellschaft in Deutschland zu EINEN in gegenseitiger Solidarität und Achtung für alle die hier leben. Ein bescheideneres Leben mit der Besinnung auf innere Werte als glückliches Zusammenleben zu entdecken und das als zukunftsfähiges Wachstum anzunehmen.

5. Was ist für Dich die größte Herausforderung, die uns politisch in den nächsten Jahren bevorsteht?

Das Auseinanderdriften der Gesellschaft umzukehren – siehe oben. Und die Bewahrung der Schöpfung.

6. Wenn Du 3 (politische) Wünsche frei hättest, welche wären das?

Frieden, Achtung vor Natur und Umwelt, Demokratie weltweit.

7. Welche persönlichen Ziele leiten Dein Engagement bei den Grünen?

Nach einigen Erfolgen in den letzten 30 Jahren Kreispolitik möchte ich erreichen:

  • einen öffentlichen Nahverkehr, der sich komplett neu orientiert , hin zu einem bedarfsgerechten flächendeckenden Angebot, das den Menschen erlaubt, auf ein eigenes Auto zu verzichten
  • eine Entwicklung des gesamten Allgäus hin zu einer energieautarken Region
  • die tatkräftige Umsetzung des Inklusionskonzepts im Ostallgäu um die UN-Behindertenrechtskonvention Wirklichkeit werden zu lassen

8. Das Ostallgäu ist…

Eine wunderbare Möglichkeit um hier zu leben und zu arbeiten. Dass es für viele Menschen weltweit auch eine schöne Urlaubsgegend ist, schränkt unsere Freude manchmal ein.

9. Wenn Du zurückblickst, auf was bist Du in Deinem Leben bisher so richtig stolz?

Das ist und bleibt privat.

10. Was bedeutet Heimat für Dich?

Das ist mein Zuhause, wo ich mich um das kümmere, was um mich herum passiert.

11. Was bedeutet es für Dich, ein „nachhaltiges Leben“ zu führen?

Möglichst viele meiner politischen Ziele auch privat umzusetzen.

12. Welches Lebensmotto hast Du?

Carpe diem und du bist verantwortlich für das, was du dir vertraut gemacht hast.

Grundsätzliches…

Für mich steht der achtsame Umgang mit Natur und Menschen im Zentrum meiner politischen Arbeit.  Als Vorsitzender des Fördervereins Nationalpark Ammergebirge spreche ich für einen dritten Nationalpark in Bayern, gerne auch in Schwaben. Als schwäbischer Liedermacher der ersten Stunde freue ich mich aus der Volksmusik kommend über die Öffnung von Theater, Kunst, Musik und Medien für alle Altersstufen und Richtungen. Ich stehe für:

  • eine Umweltpolitik, die Fläche, Boden, Luft und Wasser schützt und Artenvielfalt fördert
  • eine Kulturpolitik die unter anderem Angebote für Kinder und Jugendliche fördert und stärkt, inklusiv und vielseitig ist
  • kulturelles Leben, an dem sich Junge und Alte, Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen unterschiedlichster Herkunft beteiligen können
  • Barrierefreiheit im alltäglichen Leben und in den Köpfen der Menschen
  • die Erreichbarkeit aller öffentlichen Einrichtungen, möglichst im direkten Taktverkehr, mit dem ÖPNV

Ich habe in ganz Schwaben über 16 Jahre schwerbehinderte Lehrkräfte und Sekretärinnen an Realschulen betreut und dabei auch aus meinen Erfahrungen als Schwerbehinderter schöpfen können. In den letzten vier Jahren habe ich zunächst an der Entstehung des Inklusionskonzeptes des Landkreis Ostallgäu als Leiter der Gruppe Mobilität und in der Steuerungsgruppe mitgearbeitet. Jetzt begleite ich in der kleinen Umsetzungsgruppe die Verwirklichung dieser Ziele.

Wir haben auch in der Wiedereingliederung von Menschen mit Handicap noch einen weiten Weg vor uns. Das neue Bundesteilhabegesetz mit dem Recht auf ein persönliches Budget zeigt, wieviel unabhängige Beratung und Hilfestellung auf dem Weg in mehr Unabhängigkeit noch zu leisten ist. Wir haben mit der Eröffnung der EUTB in Marktoberdorf (Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung ) eine niederschwellige Beratungsstelle für Teilhabe von Menschen mit Handicap im Ostallgäu und Kaufbeuren geschaffen. Die drei Frauen, welche dort arbeiten, sind für viele Menschen sehr hilfreich.

Ich habe so viele Felder in denen ich aktiv bin, dass ich mich jetzt etwas bremsen muss. Ich deute noch an: seit 3 Jahren Alltagsbegleitung für Geflüchtete in Rieden am Forggensee und Füssen, Mitglied in der Auswahlgruppe „Lechflimmern“ – wöchentliche Kunstfilme im Kino in Füssen, Im Vorstand der vhs-Füssen im Bildungsbereich tätig, seit vielen Jahren im Kreistag Ostallgäu, Mitglied im Energiebeirat Ostallgäu und noch einiges mehr.