Dr. med. vet. Ursula Schuster

Irsee, Tierärztin, Kreisrätin

„Ich möchte den Flächenfraß einschränken durch Aufwertung der Ortskerne und mehr kommunales Flächenmanagement, Unterstützung von kleinbäuerlicher und biologischer Landwirtschaft für mehr Naturerhalt.“

1. Warum hast Du Dich für ein Engagement bei den Grünen entschieden?

Ich war schon immer grün und seit der Schule im Natur- und Umweltschutz aktiv. Als Studentin war ich 1980 bei der Gründungsversammlung einer Ortsgruppe der Grünen in meiner Heimatstadt Kirchheim/Teck dabei.

Das Aus der Schröder/Joschka Fischer-Ära 2005 war der Anstoß, mich  bei den Grünen aktiv einzubringen.

2. Was zeichnet Deiner Meinung nach die grüne Partei besonders aus?

Ehrliche Antworten auf alle drängenden Umweltfragen!

Das beste Agrarprogramm!

In der Politik mit und für Frauen hat die Partei eine Vorreiterolle inne und sorgt z.B. mit dem Frauenstatut für mehr Gleichberechtigung in den Gremien und damit auch für eine gesellschaftlich ausgewogenere Politik..

3. Welche (politische) Persönlichkeit bewunderst Du und warum?

Merkel für ihre Flüchtlingspolitik , Habeck und Trittin für ihre intellektuelle und rhetorische Brillianz.

4. Was ist aus Deiner Sicht die größte Chance, die wir als Gesellschaft in den nächsten Jahren ergreifen müssen?

Die größte und einzige Chance, den Klimawandel zu stoppen, solange es noch geht!!

5. Was ist für Dich die größte Herausforderung, die uns politisch in den nächsten Jahren bevorsteht?

Eine kollektivere Denkweise!!

Ein bundes- und weltweit kollektives Denken für Klimaschutz, Umwelt- und Sozialpolitik steht eindeutig an erster Stelle!

Wir müssen den Klimaschutz und die Energiewende schaffen, unsere Ressourcen schonen und mit den Menschen in benachteiligten Regionen teilen. Dazu braucht es neue und bewusstere Sichtweisen in den Köpfen und Beschlüsse, die uns in (über)lebensfreundlichere Gefilde lenken.

Auch „Europa“ und die Verteidigung unserer Demokratie werden eine große Rolle spielen!

6. Wenn Du 3 (politische) Wünsche frei hättest, welche wären das?

  • mindestens 50%  Bio-Landwirtschaft im Landkreis Oatallgäu, gekoppelt an einen „sanften“ Tourismus
  • Aufwertung der Ortskerne in den Dörfern  statt immer neue Baugebiete
  • ausreichende Blühwiesen- und Artenschutzprogramme

7. Welche persönlichen Ziele leiten Dein Engagement bei den Grünen?

Ich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben –  für die Privilegien von Bildung, sozialem Wohlstand und den Schutz in der Demokratie, den ich genieße.

8. Wenn Du Landrat im Ostallgäu wärst, würdest Du…

  • den B 12 Ausbau überdenken und die Strecke mit einem umfassenden Sicherheitskonzept ausstatten.
  • dem Flächenfrass mehr Einhalt zu gebieten: das Instrument „Kommunales Flächenmanagement“ verwaltungstechnisch aufbereiten und allen Ostallgäuer Gemeinden unterstützend zur Seite stellen
  • einen „klimaneutralen Landkreis“ anstreben
  • Natur- und Artenschutz aus ihrem Schattendasein holen und mehr Konzepte zur Aufwertung geeigneter (kommunaler) Flächen erarbeiten
  • neue  und landkreisübergreifende Angebote im ÖPNV und ein besseres Radwegenetz schaffen
  • einen naturverträglichen Tourismus ohne Bettenburgen und Schneekanonen fördern …

9. Das Ostallgäu ist…

Kleinod, Heimat und Auftrag zugleich.

10. Wenn Du zurückblickst, auf was bist Du in Deinem Leben bisher so richtig stolz?

Stolz ist vielleicht das falsche Wort, aber es ist befriedigend, Kinder zu haben und sich für bessere Zukunftsbedingungen aller unserer Nachkommen einzusetzen. Befriedigend auch die Gründung des biologischen Wochenmarktes in Irsee vor 20 Jahren, denn ein Einsatz für biologische Landwirtschaft ist auch ein Einsatz für besseren Tierschutz und weniger Umweltbelastung.

11. Was bedeutet Heimat für Dich?

Heimat kann überall sein – ich bin im In- und Ausland aufgewachsen – wo ich mich wohlfühle und mich engagiere!

12. Was bedeutet es für Dich, ein „nachhaltiges Leben“ zu führen?

Nicht alles haben zu müssen und auf den ökologischen Fussabdruck zu achten.

13. Welches Lebensmotto hast Du?

Wenn Deine Träume Dir keine Angst machen, sind sie nicht groß genug!