Helferkreise entlasten: unsere Kandidierenden in Waal

Bei einem Besuch des Helferkreis Waal e.V. wurden viele Missstände in der Migrations- und Integrationspolitik sowie weiteren Themenbereichen angesprochen. Die Helfer*innen in Waal sind seit 2015 aktiv; anders als viele andere Helferkreise haben sie noch nicht aufgegeben. Von politischer Seite kommt aber zu wenig Unterstützung. Die ehrenamtlich Aktiven haben oft das Gefühl, dass ihr Engagement ausgenutzt wird, während die Politik wegschaue und untätig bleibe.

Dass ohne ihren Einsatz und die nachbarschaftliche Hilfsbereitschaft die Integration gar nicht funktionieren würde, bestätigten Christina Haubrich, Günter Räder, Christine Rietzler und Sabine Grünewald-Hilken beim Besuch des Helferkreises im idyllischen Künstlergarten-Café und sprachen dafür Dank aus. Doch wie in der Pflege das Klatschen nicht reicht, reicht auch der Dank nicht in der Flüchtlingshilfe. Mehr Sprachkurse und eine schnellere Bearbeitung der Verfahren sind auf kommunaler Ebene notwendig. Insgesamt wird der Umgang mit den Behörden aber als sehr hilfreich und positiv beschrieben. Auf Bundesebene hält der Helferkreis die Sparmaßnahmen der Ampelregierung mit Kürzungen im Sozialetat für falsch.

Aus GRÜNEN-Sicht ist es auf der Landesebene wichtig, die Kommunen bei der Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten zu unterstützen. Hier tut die Staatsregierung mit Blick auf die landeseigenen Immobilien nach wie vor zu wenig. Wir Grüne fordern im Landtag zudem ein Entlastungspaket in Höhe von insgesamt 500 Millionen Euro für die Kommunen in Bayern. Die ehrenamtlichen Helfer*innen dürfen nicht länger mit staatlichen Aufgaben allein gelassen werden.

Eine weitsichtige Integrationspolitik ist auch für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft notwendig. Die Bundesregierung hat bereits Verbesserungen in die Wege geleitet. Auch in Bayern ist zumindest für Pflegeberufe mit der „Fast Lane“ die Grundlage für beschleunigte Einreise- und Anerkennungsverfahren geschaffen, berichtet Christina Haubrich, gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion. Dies könnte für weitere Berufsgruppen ausgebaut werden.

Doch in Bayern waren und sind Geflüchtete bisher immer wieder davon bedroht, direkt vom Arbeitsplatz abgeschoben zu werden. Ein Missstand, den unter anderem die Unternehmer-Initiative Bayern kritisiert. „Kein Mensch, der hier Arbeit hat, soll abgeschoben werden,“ so Bezirks-Pflegebeauftragte Christine Rietzler.