Nominierung von Andie Wörle: Haben wir nächstes Jahr wieder eine Allgäuer Europaabgeordnete?

v.l.: Landtags-Stimmkreiskandidat und Kreissprecher Dr. Günter Räder, Europakandidatin Andrea Wörle, Kreissprecherin und Landtags-Listenkandidatin Chrissi Myrtsidou-Jung.

In unserer Kreisversammlung haben wir ohne Gegenstimmen beschlossen: Der Kreisverband Ostallgäu nominiert die in Trauchgau/Halblech aufgewachsene Andrea Wörle, beim Landesparteitag am 19. Mai für das dritte Votum der bayerischen Grünen zu kandidieren – und damit bei der Europawahl 2024 ins Europäische Parlament einziehen zu können.

Andrea betonte in ihrer Vorstellungsrede die Herausforderung insbesondere der Wirtschaft, die Klimaziele einzuhalten, aber auch die Chancen dieser Veränderung: „Unser Industrieland und Europa klimaneutral umzubauen, ist eine Mammutaufgabe. Ich bin überzeugt, wir können die Geschichte über die europäische grüne Transformation so schreiben, dass es eine Erfolgsgeschichte für das Klima, für das Handwerk und für Gleichberechtigung wird.“

Feministische Wirtschaftspolitik – von Europa aus für die Region

Nachdem Andrea Wörle in Kaufbeuren die Fachhochschulreife erlangte, studierte sie Politikwissenschaft, VWL und Anglistik in Duisburg. Nach beruflichen Tätigkeiten als Redakteurin arbeitete sie im Nordrhein-Westfälischen Umweltministerium und beim Bundestagsabgeordneten Sven-Christian Kindler, bevor sie Referentin der Europagruppe der Grünen in Berlin wurde. Doch familiär ist sie ihrer Heimat stets verbunden geblieben und will auch politisch daran anknüpfen: „Als Grüne Allgäuer Europaabgeordnete werde ich mich in Brüssel für die Interessen der Region einsetzen.“

Wiedersehen mit einem alten Bekannten: In ihrer Schulzeit in Füssen war Hubert Endhardt einer ihrer Lehrer, jetzt ist Andie Wörle Mitglied in seinem GRÜNEN-Ortsverband.

Als Jugendliche auf dem Dorf habe sie vor allem die CSU politisiert, sagt die 37-jährige, die heute Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik zu ihren inhaltlichen Schwerpunkten zählt – und dabei den Fokus auf feministischen Gerechtigkeitssinn sowie die Klimaziele legt: „Ich will mich für gutbezahlte Jobs für Frauen und Männer einsetzen. Echter Klimaschutz gelingt nur, wenn auch Frauen an der grünen europäischen Transformation mitwirken und davon ökonomisch profitieren können – insbesondere auch Frauen in den ländlichen Regionen.“ Durch ihre Herkunft vom Bauernhof weiß Wörle auch um die Herausforderungen bei der europäischen Agrarpolitik, für die vor allem der 2027 zu beschließende Haushalt richtungsweisend werden wird.

Wird sie die Nachfolgerin von Barbara Lochbihler?

Unsere Kreisversammlung nominierte Andrea Wörle einstimmig mit nur einer Enthaltung und ermöglicht ihr damit die Kandidatur auf dem Parteitag im Mai. „Wir freuen uns, dass wir eine so starke und europapolitisch erfahrene Kandidatin für unsere Region haben und unterstützen Andrea Wörle dabei, einen aussichtsreichen Listenplatz erzielen zu können“, so Vorstandssprecherin Chrissi Myrtsidou-Jung.

Der Kreisverband Ostallgäu und viele weitere Grüne stehen hinter ihrer Kandidatur: Andie Wörle (links) will ins EU-Parlament

Auch der Kreisvorstand der Kaufbeurer Grünen hat sich für eine Unterstützung der Kandidatur ausgesprochen, ebenso wie unsere ehemalige Europaabgeordnete Barbara Lochbihler aus Ronsberg, die vor fünf Jahren nach zwei Legislaturperioden in Brüssel und Straßburg nicht mehr antrat. Eine weitere Nominierung erhielt Andie vom Kreisverband Rosenheim, sodass die formalen Bedingungen für ihre Kandidatur beim bayerischen Parteitag im Mai gegeben sind. Informell haben zudem bereits zahlreiche Landes- und Bundespolitiker*innen der Grünen ihre Unterstützung der Kandidatur signalisiert.

Wie hoch die Chancen sind, dass Andrea Wörle ihr bei der Europawahl im kommenden Frühjahr nachfolgt und somit wieder eine Allgäuerin im Europäischen Parlament vertreten sein wird, wird nun von den Landesdelegierten entschieden, sowie daran anschließend bei der Aufstellung der bundesweiten Europawahlliste der Grünen im November.