Kreistag appelliert: Impfen lassen!

In der letzten Sitzung des Kreistags schloss sich das Gremium auf Initiative unseres Fraktionssprechers Dr. Günter Räder einstimmig dem Appell an, dass die Impfquote im Ostallgäu dringend gesteigert werden soll. Die Überlastung der Krankenhäuser im Landkreis und Kaufbeuren sowie die Vorbeugung einer fünften Pandemiewelle mit der Omikron-Variante sind die ausschlaggebenden Argumente für mehr Erstimpfungen und für das Boostern.

Ende November war der Landkreis Ostallgäu mit einem Inzidenzwert über 1000 erneut ein Corona-Hotspot und unter den am stärksten von der Pandemie betroffenen Regionen bundesweit. Anfang Dezember bekamen wir die Folgen dieser hohen Infektionsrate zu spüren. Die Ostallgäuer Kreiskliniken waren überlastet und machten mit SOS-Beleuchtung an den Fassaden auf ihre Situation aufmerksam, in der die Gefahr bestand, dass Notfälle nicht mehr angemessen versorgt werden konnten.

Nicht zuletzt wegen der zu geringen Impfquote im im Allgäu mussten Patientinnen und Patienten von hier aus mit Krankenwägen oder sogar Spezialflugzeugen der Bundeswehr in andere Kliniken gebracht werden – etwa nach Karlsruhe, Hof und Regensburg, oder per „fliegender Intensivstation“ bis nach Paderborn in Nordrhein-Westfalen. Die Bundeswehr hilft dabei nicht nur mit Krankentransporten, sondern auch in den Kliniken selbst und in Gesundheitsämtern sind Soldat*innen im Einsatz.

Der Krisenstab der Führungsgruppe Katastrophenschutz formulierte in der letzten Kreistagssitzung folgenden Appell:

  • Die Quote von Erstimpfungen muss deutlich gesteigert werden
    Impfen lassen!
  • Schutz der eigenen Gesundheit und der Mitbürgerinnen und Mitbürger, unmittelbar und mittelbar (Klinik-Überlastung)!
  • Booster-Impfungen wichtig um den Impfschutz zu erhalten
    (siehe die vorletzte Seite im unten eingebundenen PDF)
Günter Räder Grüne Ostallgäu

Auf Initiative unseres Fraktionssprechers Dr. Günter Räder beschloss der Kreistag dann einstimmig, diesem Impfappell des Krisenstabs zu unterstützen und an alle Bürgerinnen und Bürger zu appellieren, sich zum ersten, zweiten oder dritten Mal impfen zu lassen.

Zuletzt ist der Inzidenzwert zwar wieder stark gesunken, aber entsprechend der vielen Infektionen folgt nun eine weiterhin sehr hohe Anzahl der Covid-Patient*innen in den Krankenhäusern und vor allem die Todeszahlen steigen extrem im Bereich Ostallgäu-Kaufbeuren. Allein in den vergangenen 4 Wochen wurden 49 Todesfälle im Zusammenhang mit der Pandemie verzeichnet, zuletzt mit zwölf innerhalb einer Woche mehr als je zuvor.

In der Kreistagssitzung fasste der für das Gesundheitsamt zuständige Regierungsdirektor Ralf Kinkel die aktuelle Lage in einer Präsentation zusammen: Die Quote der Erstimpfungen von nur 63,4 Prozent reicht demzufolge zusammen mit Immunitäten durch überstandene Infektionen und bereits erfolgten Booster-Impfungen gerade einmal aus, den aktuellen Impfschutz der Bevölkerung des Ostallgäus aufrecht zu erhalten:

Um einen weiteren dramatischen Anstieg der Todeszahlen zu verhindern und die weiterhin angespannte Situation in den Kliniken zu mildern, sprach sich Landrätin Zinnecker erneut für eine Impfpflicht aus. Vor allem appellierte auch sie bereits mehrfach an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Die Impfzentren des Landkreises in Marktoberdorf und Kaufbeuren konnten vergleichsweise schnell wieder hochgefahren werden und die Impfangebote der mobilen Impfteams sowie der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in großem Umfang ergänzen. Zuletzt wurden die Öffnungszeiten wieder auf sieben Tage erweitert, wobei an jeweils drei Wochentagen sogar bis 22 Uhr geimpft wird (Terminvereinbarung via https://impfzentren.bayern/).

Unsere Landtagsabgeordnete Christina Haubrich fordert ebenfalls zum Impfen und Boostern auf. Seit Beginn der Pandemie vor rund zwei Jahren ist sie als gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion besonders intensiv mit der politischen Bewältigung dieser Krisensituation beschäftigt und mahnte immer wieder mehr Weitsichtigkeit und bessere strategische Vorausplanung in der bayerischen Coronapolitik an.

„Wir müssen der anrollenden Omikron-Welle alles entgegenstellen, was wir können. An erster Stelle steht mehr denn je die Impfung und ich begrüße es sehr, dass der Kreistag Ostallgäu geschlossen hinter dem Impfaufruf steht.
Wir müssen jetzt alle zusammen halten gegen das Virus, das nun noch ansteckender geworden ist. Deshalb bitte ich Sie alle: Lassen Sie sich impfen, lassen Sie sich boostern, feiern Sie Weihnachten und Silvester im kleinen Kreis und lassen Sie sich testen bevor Sie sich mit anderen treffen!“

Christina Haubrich, MdL für Aichach-Friedberg und das Ostallgäu, gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion