Infrastruktur für Energiewende: Bürgerinnen und Bürger im Gespräch mit den Grünen in Aufkirch

Ein breites Themenspektrum wurde angesprochen beim Diskussionsabend im Rahmen der Veranstaltungsreihe „GRÜN packt an“, zu der die GRÜNEN-Basisgruppe Mittleres Ostallgäu am 23. Februar nach Aufkirch eingeladen hatte. Zahlreiche Bürger:innen aus Kaltental und den umliegenden Gemeinden kamen mit den Grünen ins Gespräch. Unter anderem beklagten sie die mangelhafte Infrastruktur für erneuerbare Energien, wie leistungsfähige Netze für Photovoltaikanlagen und ein näher liegendes Umspannwerk, das für Windkraftanlagen nötig wäre.

Günter Räder, GRÜNEN-Fraktionsvorsitzender im Kreistag bestätigte, dass auch von den Netzbetreibern zu lange viel zu wenig getan wurde, um Voraussetzungen für die Energiewende zu schaffen. Er konnte jedoch von positiven Entscheidungen aus dem Kreistag berichten: „Mich freut es, dass wir im Landkreis jetzt erreicht haben, dass die Dächer von neuen Gebäuden des Landkreises grundsätzlich immer vollständig mit Photovoltaikanlagen belegt werden.“ Auch für die Nachrüstung von bestehenden Gebäuden muss der Kreistag für die nächsten Jahre Gelder bereitstellen, so Räder.

Holz bleibt Heizmittel dank bayerischen Grünen

Weitere Themen waren auch: Lösungsansätze für die Landwirtschaft sowie die Herausforderungen, die sich ergeben durch die Notwendigkeit der Aufnahme von Menschen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind. Ebenso wurde über das Gebäudeenergiegesetz, das die Bundesregierung für mehr Klimaschutz auf den Weg gebracht hat, gesprochen, und in dem Zusammenhang auch über die Holzheizung.

Dazu sagte Basisgruppensprecherin Maria Wißmiller, die Büroleiterin des Landtagsabgeordneten Christian Hierneis ist: „Wir bayerische Grüne haben uns dafür eingesetzt, dass die kleinen Privatwaldbesitzerinnen und Privatwaldbesitzer auch weiterhin ihr eigenes Holz nutzen können. Gerade bei uns in Bayern haben wir durch die Struktur mit vielen kleinen Privatwäldern ein großes Potential, strukturreiche und ökologisch vielfältige Waldstücke weiter voranzubringen. Das wollen wir auch pragmatisch fördern.“ 

Mobilität auf dem Land – verschiedene Angebote nötig

Viele Meinungsäußerungen und Klagen gab es beim Problem der Mobilität auf dem Land. Von einem kleinen Schritt zur Verbesserung konnte Günter Räder aus dem Kreistag berichten: „Im Kreishaushalt wurden 50 000 € eingestellt für Anrufsammeltaxis von und zu den Bahnhöfen. Dies macht Sinn, damit das 49,- € Ticket auch die Landbevölkerung besser nutzen kann.“

Dass die Mobilität auf dem Land ein sehr komplexes Problem darstellt, fasste Sabine Grünewald-Hilken, GRÜNEN-Sprecherin im Kreisverband Ostallgäu zusammen: „Es benötigt viele verschiedene Angebote, um allen in der Bevölkerung gerecht zu werden: den Senioren, die kein Auto mehr fahren können oder möchten, ebenso wie den Berufspendlern mit E-Bike oder auch den Rollstuhlfahrern. Dazu brauchen wir im Ostallgäu mehr und sichere Radwege und auch den Flexibus. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das Auto auf dem Land stets ein wichtiges Fortbewegungsmittel bleiben wird.“

Maria Wißmiller bedankte sich für die rege und konstruktive Diskussion und lud zum naturkundlichen Spaziergang am 5. Mai um 14 Uhr ab Hörmanshofen ein, mit anschließender Einkehr im Gasthof Stegmühle.