Einwendungs-Generator gegen den jetzigen Plan des B12-Ausbaus zur Allgäu-Autobahn Textgenerator B12Dieses kleine Tool soll Ihnen helfen eine Einwendung zu formulieren. Wir schlagen Ihnen ein paar Formulierungen vor, die Sie nach Geschmack abändern können. Was ist Ihnen besonders wichtig? Bitte einen oder mehrere Punkte wählen Ich befürchte eine erhöhte Lärmbelastung Ich finde, Autobahnbau verträgt sich nicht mit dem Kampf gegen die Klimakrise Ich sehe keinen Bedarf für diese Autobahn Ich bezweifle, dass ein Autobahnausbau die Verkehrssicherheit erhöht Ich möchte den Flächenfraß, insbesondere landwirtschaftlicher Fläche, verringern Ich kritisiere, dass kein Raumordnungsverfahren durchgeführt wurde Ich befürchte negative Auswirkungen auf die Tierwelt und die Artenvielfalt Ich vermisse eine ernsthafte Prüfung der Alternativen Ich finde, dass das Geld an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden kann Ich möchte nicht, dass unsere Ferienorte unter noch mehr Verkehr zu leiden haben (Stichwort: Overtourism) Nach Ihrem Briefkopf können Sie folgenden Text kopieren, einfügen und/oder nach Ihren Vorlieben anpassen:Regierung von Schwaben– Sachgebiet 32 –Fronhof 1086152 AugsburgBetreff: Planfeststellung B 12 Planungsabschnitt 6Sehr geehrte Damen und Herren, Ein autobahngleicher Ausbau der B12 wird nicht nur mehr Verkehr anziehen, sondern vor allem auch die Verkehrsteilnehmer zu schnellerem Fahren motivieren. Sollte diese Strecke ohne Tempolimit befahren werden dürfen, so werden die bereits jetzt geplagten Gemeinden wie z.B. Germaringen eine extreme Beeinträchtigung der Lebensqualität erleben müssen. Dies könnte sich unter anderem in sinkenden Immobilienwerten oder sogar im Wegzug von Betroffenen niederschlagen. Dass Lärm krank macht ist wissenschaftlich erwiesen. Es kann nicht im Interesse einer Ferienregion wie dem Allgäu sein, die akustische Belastung noch zu verstärken. Um die Klimaziele von Paris einzuhalten, muss Deutschland bis spätestens 2040 klimaneutral sein! Um dieses Bestreben umzusetzen, ist es nötig, das aktuelle Verkehrsaufkommen zu reduzieren und Güter- und Personenverkehr massiv auf Bahn, Bus und Fahrrad zu verlagern. Allein mit einer Umstellung auf andere Energieträger wie Strom, Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe ist dieses Ziel nicht erreichbar. Eine Senkung der Emissionen aus dem Verkehr wird durch den Bau einer Autobahn unterlaufen. Zukünftigen Generationen wird hier eine schwere Hypothek hinterlassen, denn erfahrungsgemäß werden Straßen nur äußerst selten rückgebaut. Die Bedarfsabschätzung ist meines Erachtens nach äußerst unglaubwürdig. Auf der B12 gibt es fast nie Stau, außer bei Unfällen (wird auch mit einer Autobahn nicht anders sein). Der aktuelle drei-streifige Ausbau ist mehr als in der Lage den Verkehr zu bewältigen. Ein autobahngleicher Ausbau führt hier zwar zu etwas mehr Komfort, welcher aber nicht die massiven Eingriffe rechtfertigt. Darüber hinaus ist die Abschätzung der Bevölkerungsentwicklung äußerst zweifelhaft. Die von den Gemeinden angegebenen Wachstumsraten passen nicht mit den realen Zahlen der letzten Dekaden zusammen. Als Beispiel wird für Marktoberdorf ein Zuwachs an Bewohnern von 16% bis 2030 prognostiziert. Von 2002 bis 2018 sank die Einwohnerzahl der Stadt jedoch um gut 150 Personen oder ca. 1%. Ähnlich absurde Annahmen lassen sich auch bei Jengen (Prognose 2030: +21%, Real: +6,8% 2000 bis 2016) oder Kraftisried (Prognose 2030: +30%, Real: -1% 2000 bis 2015) finden. Hier sollte dringend nochmal mit realistischen Zahlen kalkuliert werden. Quelle: Unterlage 22.1, Verkehrsgutachten B12, 21.12.2018, Version 1.2, Anlage 1, Seite 41 Ich möchte das Argument der erhöhten Verkehrssicherheit durch einen Ausbau der B12 zu einer Autobahn in Zweifel ziehen. Dieses wortwörtliche Totschlagargument ist faktisch nicht haltbar. Laut statistischem Bundesamt lag in den letzten zehn Jahren sowohl die Zahl der Unfälle pro 1000 km als auch die Zahl der Getöteten je 1000 km für Autobahnen deutlich höher als für Bundesstraßen. Zum Vergleich: 2019 passierten pro 1000 km Autobahn 2456 Unfälle im Vergleich zu 1890 auf Bundesstraßen. (Bei den Toten „führt“ die Autobahn mit 27,1 zu 20,7). Damit läuft das wichtigste Argument für einen Ausbau meiner Meinung nach ins Leere. Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Verkehrsunfaelle/Publikationen/Downloads-Verkehrsunfaelle/verkehrsunfaelle-zeitreihen-pdf-5462403.pdf Seite 224 Der Ausbau der B12 zu einer Autobahn auf über 50 km Länge wird zu einem enormen Flächenverbrauch, insbesondere an landwirtschaftlich genutzter Fläche, führen. Schätzungen gehen von über 100 ha Gesamtverbrauch aus. Bei einer durchschnittlichen Größe eines Allgäuer Bauernhofes von ca. 30 ha, würden dem Ausbau damit rechnerisch über drei Bauernhöfe zum Opfer fallen. Dies verträgt sich nicht mit dem Plan der bayerischen Staatsregierung den Flächenverbrauch zu begrenzen und stellt darüber hinaus einen harten wirtschaftlichen Schlag für die betroffenen Landwirte dar. Quelle: https://www.lfu.bayern.de/umweltdaten/indikatoren/ressourcen_effizienz/flaechenverbrauch/index.htm Offensichtlich wurde auf ein Raumordnungsverfahren verzichtet, obwohl dieses bei einem Projekt dieser Größenordnung zwingend nötig wäre. Sowohl die Größe als auch der Standort und die Auswirkungen dieses Mammutprojektes erfordern ein vorgezogenes Raumordnungsverfahren. Damit hält sich die Planungsbehörde nicht an die Vorgaben des bayerischen Landesplanungsgesetzes, was in meinen Augen ein Unding ist und schon allein einen Planungsstopp rechtfertigt. Quelle: https://www.landesentwicklung-bayern.de/fileadmin/user_upload/landesentwicklung/Dokumente_und_Cover/Rechtsgrundlagen/Auslegungshilfe-_Bestimmung_des_Anwendungsbereichs_von_Raumordnungsverfahren.pdf Der Autbahnbau hat erhebliche, negative Auswirkungen auf die Tierwelt. Durch die Verbreiterung der Fahrbahntrasse auf fast das Doppelte, durch die Geschwindigkeitszunahme und die induzierte höhere Verkehrsbelastung steigt die Barrierewirkung der Straße für alle Tierarten (von den Insekten bis zu den Säugetieren) erheblich! Dadurch werden Lebensräume zerschnitten und Amphibien, Vögel oder Fledermäuse unnötig belastet. Viele Greifvögel (v.a. Mäusebussard, aber auch der Rotmilan nutzen die B12 auch heute schon intensiv, um von Fahrzeugen getötete Tiere aufzusammeln. Dabei kommt es auch heute schon regelmäßig zu Kollisionen mit Fahrzeugen, welche bei erhörtem Verkehrsaufkommen und Geschwindigkeit noch häufiger werden. Mir missfällt, dass keine ernsthaften Versuche unternommen wurden Alternativen zu einem Autobahnausbau zu finden. Seit Jahren hört man aus dem Verkehrsministerium nur Lippenbekenntnisse zum Ausbau der Bahn. Hier könnte angesetzt werden, indem man die Bahnstrecke Buchloe – Kempten elektrifiziert, anstatt einseitig auf das Automobil zu setzen. In diesem Zuge könnten neue Haltestellen in Orten wie Aitrang errichtet werden, um den vernachlässigten ÖPNV im ländlichen Raum zu stärken. Auch für den Güterverkehr würde sich die Bahn hervorragend eignen, wenn diverse Großunternehmen im Ostallgäu ihre stillgelegten Gleisasnschlüsse reaktivieren würden und damit LKW-Verkehr reduzieren könnten. Die Bruttokosten ohne Planungskosten wurden im Jahr 2014 auf 265,5 Mio. Euro geschätzt. Auf Grund der massiven Baukostensteigerung in den letzten Jahren kann man von weit höheren Gesamtkosten für die Steuerzahler ausgehen. Realistischerweise ist nahezu eine Verdoppelung der geschätzten Kosten zu erwarten. Gerade in Zeiten von Corona und im Hinblick auf die nötigen Zukunftsinvestitionen (Klimawandel, Digitalisierung, Gesundheitssystem etc.) ist es geboten die vorhandenen Mittel sinnvoll einzusetzen und nicht für nicht nachhaltige Projekte zu verpulvern. Der vierstreifige Ausbau der B12 in seiner Gesamtheit führt zu einer deutlich höheren Erreichbarkeit der sensiblen Naturräume in den Allgäuer Alpen. Die Tagesausflugsziele in den Allgäuer Alpen rücken nach einem Ausbau sowohl objektiv als auch subjektiv deutlich näher an die Metropolen Augsburg und München heran. Bisher war der Fokus des Ballungsraumes München noch nicht so stark auf das Allgäu gerichtet. Dies wird sich mit dem vierstreifigen Ausbau der B12 deutlich ändern, womit die bereits jetzt völlig überlaufenen Orte im Oberallgäu mit noch größeren Blechlawinen zu kämpfen haben werden.Mit freundlichen Grüßen,IHR NAME, DATUM und UNTERSCHRIFT Erstellt und freundlicherweise der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt von Thomas Reichart