Denkstätte Ostbahnhof: Obergünzburg erinnert an Geschichte von Alois Roth

Bis in das Jahr 2020 hat es gedauert, bis die vom nationalsozialistischen Regime als so genannte „Asoziale“ und „Arbeitsscheue“ verfolgten Menschen als offizielle NS-Opfergruppe durch den Deutschen Bundestag anerkannt wurden. Alois Roth aus Obergünzburg, der am Rande der Marktgemeinde in einem Waggon lebte, war einer von ihnen. Er wurde nach Auschwitz deportiert und starb 1945 in einem Todesmarsch im KZ Mauthausen.

Nicht zuletzt dank des hartnäckigen Einsatzes unserer Marktgemeinderatsfraktion und unseres Ortsverbands Günztal gedenkt Obergünzburg heute wieder der lange verdrängten Geschichte von Alois Roth. Mit der neuen „DenkStätte Ostbahnhof“ sind auch ein grünes Klassenzimmer und ein Naturlehrpfad entstanden; das gesamte Projekt erhielt eine Förderung durch das Leader-Programm der EU. Die langjährigen Recherchen von Wilhelm Weinbrenner zum Leben Alois Roths mündeten zudem in den Roman „Waggon vierter Klasse“ von Robert Domes.

Die Süddeutsche Zeitung berichtete ausführlich über die Geschichte in der Ausgabe vom 16.09.2022 – der lesenswerte Artikel ist auch online abrufbar (allerdings nur im kostenpflichtigen Angebot von SZ Plus): https://www.sueddeutsche.de/bayern/oberguenzburg-allgaeu-nationalsozialismus-auschwitz-asozial-kz-nazis-holocaust-1.5657632

Hier berichtet die Allgäuer Zeitung von der feierlichen Eröffnung der DenkStätte (gedruckt im Marktoberdorfer Landbote vom 14.10.2022): https://www.allgaeuer-zeitung.de/allgaeu/marktoberdorf/wie-eine-neue-denkstaette-in-oberguenzburg-die-jugend-mahnt_arid-481666