2021 noch stärker für Klimaschutz und regionale Wirtschaft

Dir Grünen Ostallgäu 2021: stv. Landrat Hubert Endhardt, stv. Kreistagsfraktionssprecherin Gerti Kustermann, Fraktions- und Kreisvorstandssprecher Dr. Günter Räder und 2. stv. Fraktionssprecherin Clara Knestel (v.l.n.r.)
Neujahrsgrüße von den Grünen im Ostallgäu 2021: stv. Landrat Hubert Endhardt, stv. Kreistagsfraktionssprecherin Gerti Kustermann, Fraktions- und Kreisvorstandssprecher Dr. Günter Räder und 2. stv. Fraktionssprecherin Clara Knestel (v.l.n.r.)

Die Grünen Ostallgäu wollen 2021 die Weichen für verstärkten Klimaschutz im Landkreis stellen. Nachdem das vergangene Jahr nach den erfolgreichen Kommunalwahlen vor allem von der Corona-Krise geprägt wurde, beraten Kreisverband und Kreistagsfraktion, wie sie 2021 die pandemiebedingt gebeutelte regionale Wirtschaft unterstützen und Klimaschutz auf kommunaler Ebene nachhaltig umsetzen können.

Während der lokale Fach- und Einzelhandel während der Lockdowns große Einbußen verzeichnen muss, steigen die Umsätze entsprechend bei Onlinehändlern. Solche durch die Pandemie verursachte Ungerechtigkeiten ausgleichen sollen durch politische Entscheidungen ausgeglichen werden – nach Möglichkeit auch auf kommunaler Ebene. So spricht sich die grüne Kreistagsfraktion gegen die Pläne aus, beim Memminger Flughafen ein Amazon-Verteilzentrum zu errichten:

Amazon baut jetzt eigene Verteilzentren überall dort, wo ihnen herkömmliche Paketdienstleister nicht mehr ausreichen. Die Corona-Gewinne werden jetzt direkt investiert, um Steuern zu sparen und die Marktmacht weiter auszubauen – zulasten etablierter Strukturen und der Geschäfte in den Innenstädten, die wegen Corona nicht öffnen dürfen.

Das betreffende Grundstück am Flughafen Memmingerberg gehört einer Besitzgesellschaft, an der auch der Landkreis Ostallgäu beteiligt ist. Daher soll auch im Kreistag oder im Kreisausschuss darüber debattiert werden.

Die stellvertretende Fraktionssprecherin der Grünen im Kreistag, Clara Knestel, räumt begrenzten Handlungsspielraum ein: „Dass Amazon so wenig Steuern zahlt, ist ein Skandal, der aber vom Bund und der EU, und nicht von den hier betroffenen Landkreisen geregelt werden kann. Ich bin persönlich eine vehemente Verfechterin des Einzelhandels und lebe das auch so. Ich bezweifele allerdings, dass weniger bestellt wird, wenn Amazon sich dort nicht ansiedelt. “

Elektrifizierung der Allgäubahn statt Allgäu Schnellweg

Positiv bewerten die Grünen die Verkehrsreduzierung während der Corona-Krise, die deutlich aufzeigt, wie man Klimaziele erreichen kann. „Für uns ist es kein Ziel an alte Wachstumszahlen im Flug- und Autoverkehr anzuschließen,“ sagt Dr. Günter Räder, Kreisvorstand und Fraktionssprecher. So solle auch nach Corona der Flugbetrieb reduziert bleiben; der Fortbestand des Allgäu Airport müsse geprüft werden. Anstelle eines autobahnähnlichen Ausbaus der B12 fordern die Grünen den schnellstmöglichen Beginn der Elektrifizierung der Allgäubahn über Kempten.

Rückblickend auf die Panne bei der Premierenfahrt auf der elektrifizierten Strecke zwischen Zürich und München am 13. Dezember, bei der der Elektrozug in Hergaz von einer Diesellok abgeschleppt werden musste, stellt Räder fest: „Der Zug war schon auf dem richtigen Gleis. Das Gleis war nur nicht im richtigen Zustand.“